Blutegeltherapie

Der therapeutische Einsatz von Blutegeln (Hirudo medicinalis officinalis)

gehört zu den ältesten dokumentierten naturheilkundlichen Ausleitungsverfahren.

 

Dies sind Verfahren, die durch Schaffung einer künstlichen Öffnung dazu beitragen,

dass der Körper schädigende Stoffe ausschwemmen kann.

In  Europa erstmals um 200 v. Chr. erwähnt.


In den Speicheldrüsen der Egel sind hochwirksame Substanzen, aber

keine Krankheitserreger zu finden

Ihr Biss wird meist mit der Berührung einer Brennnessel verglichen

Überall, wo Blutegel vorkommen, werden sie von Mensch und Tier zur Heilung oder

Linderung genutzt

 

Blutegel leben bis zu zwei Jahre von einer Mahlzeit

 

Das Wirkspektrum des Blutegels ist breit gefächert und hat ihm den Beinamen „lebendige Medizin“ eingebracht.
Es beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren: Zum einen kommt der geringe Blutverlust (s. u.) einem sanften Aderlass gleich.
Er führt zu einer lokalen Entstauung des Gewebes, wirkt blutverdünnend, entzündungshemmend und leitet Toxine und Stoffwechselprodukte aus.
Zum anderen finden sich im Speichel des Blutegels über 20 verschiedene Substanzen unterschiedlichster Wirkung und Wechselwirkung, darunter die Blutgerinnungshemmer Hirudin und Calin sowie das schmerzstillende und entzündungshemmende Eglin.

 

Zusammenfassend wirkt die Blutegel-Therapie

gerinnungshemmend und ausleitend

lymphstrombeschleunigend und entschlackend

blutverdünnend und antithrombotisch

indirekt immunstärkend

gefäßkrampflösend und schmerzstillend

 

Die Wirksamkeit einer Blutegel-Behandlung bei bestimmten Krankheitsbildern liegt in wissenschaftlichen Studien vor.

Die in der Naturheilpraxis verwendeten Blutegel werden speziell für medizinische Zwecke unter strengen hygienischen Voraussetzungen gezüchtet.

(Biebertaler Blutegelzucht)

Jeder Egel wird nur ein einziges Mal angesetzt, so dass die Übertragung von Infektionen sicher vermieden wird.

Abhängig von der Erkrankung und der Größe des zu behandelnden Gebiets kommen 2 bis max. 12 Egel zum Einsatz. Die ca. 2 bis 4 cm langen Egel werden direkt auf die gereinigte Haut gesetzt, der Biss ist dank eines im Speichel enthaltenen Schmerzmittels i. d. R. schmerzarm. Die Egel fallen von alleine wieder ab, wenn sie sich vollgesogen haben. Das kann zwischen 20 und 120 Min. dauern, der Blutverlust pro Egel beträgt ca. 10 ml.

Im Anschluss an die Behandlung kommt es zu einer therapeutisch gewünschten Nachblutung. Die Stärke der Nachblutung ist individuell verschieden (ca. 20-40 ml je Bissstelle) und kann einige Stunden andauern. Die Wunde wird Verband versorgt, der je nach Stärke der Nachblutung regelmäßig gewechselt werden muss. 

Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach dem Therapieerfolg, der sich oft schon nach der ersten Anwendung einstellt. Frühestens nach vier Wochen kann an der behandelten Stelle eine erneute Behandlung erfolgen.

 

Das Behandlungspektrum ist groß, ich berate Sie gerne!

 

 

WICHTIG:
Die Blutegel-Therapie ist nicht geeignet für Patienten, die blutverdünnende Medikamente (z. B. Marcumar, ASS) nehmen, bei arteriellen Verschlusskrankheiten (z. B. „Schaufensterkrankheit“, „Raucherbein“), Blutungsneigung (z. B. Bluterkrankheit), ausgeprägte Wundheilungsstörungen bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Hauterkrankungen im Bereich des zu behandelnden Gebiets, bei Lebererkrankungen mit herabgesetzter Blutgerinnung (z. B. Leberzirrhose), starker Anämie (Blutarmut) und vor Operationen bzw. einigen Zahnbehandlungen, erheblicher Immunschwäche, langjährige Dialyse bei Nierenerkrankungen, akute Magen- oder Darmgeschwüre.

 

Schau tief in die Natur, dann wirst Du alles besser verstehen.
(Albert Einstein)

 

 

Spricht man vom Blutegel, hört man meist dasselbe: glitschig, schwarz, blutrünstig, einfach eklig. Das ist die gängige Reaktion, wenn man mit Blutegeln konfrontiert wird. Aber, wie so oft bei Vorurteilen: sie stimmen so nicht! Blutegel sind farbig, elegante Schwimmer, ungefährlich und gar nicht eklig.

 

 Und sie helfen - so gut, dass seit vielen Jahrtausenden Menschen und Tiere sich ihre Heilkünste zu Nutze machen!

 

Tiere wissen instinktiv um die Heilkraft der Egel. So gehen z.B. Rinder, Wasserbüffel, Schafe und Pferde mit Gelenkproblemen ganz gezielt in Gewässer, in denen Blutegel leben, und warten geduldig, bis die kleinen Helfer sich ihre winzige Mahlzeit holen und zum Dank helfende Sekrete im Körper des Patienten hinterlassen.

 

Seit einigen Jahren kehrt das Bewusstsein auch beim Menschen zurück, dass Blutegel bei manchen Beschwerden sehr wirkungsvoll und nahezu frei von Nebenwirkungen helfen können. Vom Menschen kennen wir als Nebenwirkungen leichten Juckreiz und Rötung der Haut an der Bissstelle, Tiere dagegen scheint der Blutegelbiss nicht einmal zu jucken - im wahren Wortsinn. Insgesamt steht uns mit dem Blutegel ein extrem verträgliches Mittel mit nachgewiesener und lang anhaltender Wirkung zur Verfügung.

 

Das Wort "Egel" stammt übrigens von dem griechischen Wort echis = kleine Schlange. Manche vermuten sogar, dass die Schlange des Aeskulapstabes einen Egel darstellt, das ist aber sicher falsch. Er ist jedenfalls schon lange für seine Heilkräfte berühmt. Bei den Germanen wurde das Wort "Blutegel" z. B. nahezu synonym mit dem Wort "Heiler" verwendet. Dhanvantari, der indische Gott des Ayurveda, trägt einen Blutegel in einer seiner vier Hände, und im Englischen wurden die Heiler des Mittelalters als "leecher" [leech (engl.) = Blutegel] bezeichnet.

 

Inzwischen ist die Blutegeltherapie zum Gegenstand moderner Forschung geworden, die längst belegt hat, dass die Heilwirkung dieser Therapie nicht auf mittelalterlichem Aberglauben beruht.

 

Die rekonstruktive Chirurgie hat die sensiblen Blutsauger in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt, als das abgerissene Ohr eines kleinen Jungen nur durch ihre Hilfe gerettet werden konnte. Die Blutegel sorgten mit ihren Sekreten dafür, dass der Blutfluss erhalten blieb, so dass das Ohr wieder anwachsen konnte. Seitdem erleben Blutegel eine Renaissance in der Heilkunst. Die moderne Biochemie hat eine Reihe von Wirksubstanzen und deren Wirkmechanismen im Blutegelspeichel aufgeklärt.

 

Einer dieser Blutegel-Wirkstoffe, das Hirudin, ist ein weltweit anerkanntes Arzneimittel, das bei verschiedenen Blutgerinnungsstörungen, u.a. bei Herzinfarkt, Verwendung findet.

Pferde, aber auch andere Tiere wie Hunde, Katzen usw. lassen sich übrigens von Blutegeln nicht irritieren, wehren sich auch nicht gegen den Biss oder versuchen, den kleinen Wurm wieder los zu werden. Sie wissen einfach instinktiv um die Heilkraft. Und selbst wenn sie mal nicht helfen: schaden tun sie jedenfalls nicht.

 

(Text BBEZ) 

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